Mit Kantersieg zum Meistertitel
HSG-Herren treffen 43 Mal ins Schongauer Gehäuse – Neues Abwehrsystem greift
Die Handballer der HSG Isar-Loisach stehen bereits seit gut einer Woche als Aufsteiger in die Bezirksoberliga fest. Das mag der Grund gewesen sein, warum das Team in der Partie gegen den akut abstiegsbedrohten TSV Schongau am Sonntagabend leichte Frühjahrsmüdigkeit erkennen ließ. „In der Anfangsphase fehlte die Spannung“, räumte Co-Trainer Alexander Schmid nach 60 Minuten ein. Mit einem Lächeln blickte er jedoch zur Anzeigentafel: 43 Tore für die HSG, 21 für die Gäste. Schon zur Halbzeit (22:11) brauchte es keine prophetischen Fähigkeiten, um vorauszusagen, wer als Sieger von der Platte geht. Für die Hausherren war es ein historischer Gang: Sie setzten sich mit dem Sieg am Sonntag die Meisterkrone auf.
Die HSG agierte zu Beginn der Partie zerfahren und unkonzentriert. Hier ein Ballverlust, da ein Fehlwurf. „Wach werden!“, lautete in der zehnten Minute das Kommando von Kapitän Konstantin Seemann – und dieser Weckruf zeigte Wirkung. Die Gastgeber schalteten vom Schon- und den Sportgang und erzielten Treffer um Treffer. „Es waren aber unterm Strich zu viele Gegentore“, monierte HSG-Coach Markus Goblirsch. Daran gänzlich unschuldig war Keeper Marcel Dinebier, der erneut für den verletzten Keeper Jörg Aßmayr das Gehäuse ohne Fehl und Tadel hütete. Es war mehr die Abwehrreihe, die ihre Hände hin und wieder lieber in den Schoß legte, anstatt an die Körper der angreifenden Männer aus dem Nachbarlandkreis.
Geschenkt. „In der zweiten Halbzeit war die Konzentration da“, stellte Schmid fest. „Die Teamleistung hat wieder gepasst“, urteilte Goblirsch. Ab der 20 Minute geriet die Partie für die Gäste zum Debakel, die HSG-Akteure hatten den Spaß am Spiel entdeckt und ließen das den überforderten Kontrahenten spüren. Unter dem Jubel von gut 100 Handballfans in der Geretsrieder Sporthalle markierte Konstantin Seemann in der 54. Minute den 40. Treffer für die HSG. 20 Sekunden vor dem Abpfiff stellte Schmid mit einem frechen Heber über den herausgeeilten Gästekeeper Rene Finsterwalder den Endstand von 43. Toren fest.
„Ich bin zufrieden“, sagte Trainer Goblirsch. Nicht zuletzt, weil er gegen Schongau erneut ein neues Abwehrsystem ausprobierte. Die offensiver ausgerichtete 5:1-Deckung, die darauf abzielt, dem Aufbauspieler des Gegners Grenzen aufzuzeigen, „hat gut funktioniert“, lobte Goblirsch seine Schützlinge. Gut möglich, dass dieses System in den letzten zwei Saisonspielen von der HSG noch optimiert wird. „Wir wollen beide Spiele gewinnen, wir wollen vier Punkte“, kündigte der Chef-Trainer an. Die Frühjahrsmüdigkeit war beim Bezirksligameister offenbar tatsächlich nur eine kurze temporäre Erscheinung. (cce)
Marcel Dinebier/Christian Braun (beide Tor) – Johannes Wastl (2), Bastian Wolfgart (7/3), Florian Seemann (5), Alexander Schmid (5), Philip Teubert (5), Moritz Herrmann (5), Frank Gromen (1), Konstantin Seemann (7), Marco Reimann (3), Jonathan Knierim (3), Markus Hohenreiter.